Gegen den Verfall Tag 56

Die gerechte Strafe

Gestern ein bisschen zu viel "Strandbar" und Nachglühen, jedenfalls für einen alten Sack, der abnehmen will, heute die gerechte Strafe. Ich hätte es besser wissen müssen. Ich wusste es besser.
Nach einem Nachmittag mit Bier wacht man nicht auf wie ein junger Gott. Sondern mit einem Hunger, der ab der ersten Minute versucht, dich in den Wahnsinn zu treiben.

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Ich hatte mir vorgenommen, wenigstens bis nach dem Spaziergang zu warten, bevor ich die nächsten Kalorien nachlege. Das hat ungefähr so gut funktioniert wie ein Regenschirm im Taifun. Noch bevor ich überhaupt die Schuhe angezogen hatte, war der Tagesbedarf überzogen. Niederlage auf ganzer Linie, und das schon am Nachmittag.

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Freiheit auf zwei Rädern

Mit zwölf hatte ich mein erstes Moped. Offiziell durfte ich es nur benutzen, wenn auf unserem Miniacker oder der Wiese etwas zu tun war. Diese Einschränkung habe ich natürlich vom ersten Tag an komplett ignoriert.
Daran musste ich denken, als ich heute unterwegs ein paar Kinder traf, die genauso glücklich aussahen, wie ich damals. Einfach draußen unterwegs, ganz ohne Aufsicht, ohne Plan, einfach frei.

Ich frage mich, ob es sowas auf dem Land in Deutschland überhaupt noch gibt. In meinem Heimatdorf jedenfalls nicht mehr. Da habe ich in den letzten Jahren kein einziges Mal Kinder alleine auf den Feldern oder Wiesen gesehen.
Dafür sind da jetzt jeder Wald und jedes Feld eingezäunt, angeblich wegen der afrikanischen Schweinepest.
Zeiten ändern sich eben.

Gruppenbild mit Fremden

Wenn du hier mit Leuten ins Gespräch kommst und auch mal ein paar Fotos machst, wirst du fast automatisch selbst zum Modell. Gruppenfotos sind hier hier das große Ding. Kein Ausflug ohne ein gemeinsames Bild, am besten mit jedem drauf. Erinnerungen scheinen hier eher mit Menschen verknüpft als mit Orten. Das fällt mir auch auf, wenn ich hier auf Hive rumstöbere. In Beiträgen von Philippinos sieht man oft fröhliche Gruppen, lachend, eng beisammen. In Beiträgen von Westlern dagegen meist Landschaften. Oder einzelne Menschen, die von oben in die Gegend gucken. Irgendwie ein ganz anderes Bild von Welt, Reisen und Urlaub.

Danke fürs Lesen und ein schönes Wochenende

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