Gegen den Verfall Teil 2 Tag 9

Disclaimer, 6 Stunden nach dem Schreiben dieses Posts: Ich hab schon schlechtere Texte geschrieben, aber nicht viele.

Heute war mein wanderfreier Tag, keine Bergumrundung und auch kein Strandspaziergang

Dafür bin ich mit dem Jeepney nach Batangas City gefahren, von der Haltestelle zur Immigration gelaufen, neue Visa-Verlängerung geholt und danach zur SM-Mall, Fleisch kaufen ohne Fliegen. Wie kann man eine Mall „SM“ nennen?

Die Philippinen sind sehr einfach bei den Visa, aber es geht noch viel einfacher

Die Dominikanische Republik ist so noch einfacher. Du reist ein, bleibst, solange du willst. Zwei Monate, zwei Jahre, zehn Jahre, egal. Beim Ausreisen zahlst du die „Strafe“ für deine Überschreitung des 30-tägigen Aufenthaltsrechts, welches du automatisch bei Einreise bekommst, die genauso hoch ist wie die Gebühren für die Verlängerung. Ich bin einmal brav zur Immigration gegangen und wollte dort mein Visum verlängern; die haben mich angeschaut wie ein Auto. „Was willst du hier“, haben sie gesagt, „zahl bei der Ausreise.“

Besser geht nicht.

Wenn man in die Philippinen einreist, braucht man auch kein Vorab-Visum, man bekommt 30 Tage, automatisch. Danach kann man verlängern, einen Monat, dann zwei, später auch sechs, insgesamt drei Jahre. Nach drei Monaten braucht man zusätzlich eine Alien Card, also einen Ausweis für Ausländer. Den gibt es als Tourist, Langzeit, Rentner, Resident. Ich habe die Touristen-Variante, weil man als Tourist keine Angaben zum Einkommen etc. machen muss. Diese Alien Card zählt als Ausweis, man braucht den Pass also nicht mehr am Mann zu haben.

Sobald man einmal ins Ausland in den Urlaub fliegt und zurückkommt, beginnt alles von vorn. Also wozu einen Daueraufenthalt beantragen und dafür sein Einkommen offenlegen müssen?

Ich zahle 1.870 Pesos für zwei Monate plus Expresszuschlag, also 1.000 drauf. Dafür bekomme ich alles sofort. Ohne Express müsste ich drei Tage warten. Natürlich zahlt den jeder, allein die Fahrt nach Batangas wäre teurer.

In Lobo, wo ich wohne, interessiert sich eh niemand dafür. Hier gibt es vielleicht 30 Ausländer, verteilt auf ein Gebiet so groß wie München. Und weil ich „nur“ Tourist bin, kommt alle acht Wochen die Polizei vorbei und fragt, ob ich noch da bin. Ich finde das gut. Die wissen, dass ich lebe, und ich weiß, dass sich jemand einen Kopf macht.

Das Immigration Office in Batangas City ist entspannend. Es gibt kein Sechsmonatsvisum (warum auch immer), dafür auch keine Warteschlange. Neben mir waren noch zwei Opis in Laufschuhen mit Krückstock und weiblicher Begleitung und drei Pakistanis da, und nach 20 Minuten ist alles erledigt.

Die Beamten sind freundlich. Nicht überfreundlich, nicht gespielt, einfach wach. Sie helfen, wenn man fragt, sie zeigen dir, wo du was einträgst, sie lassen dich nicht auflaufen. Ich erinnere mich an Phuket, das war jedes Mal wie schwarzer Freitag an der Grabbelkiste, überfüllt, die Leute selbst waren gestresst und die Beamten halt thailändisch dünkelhaft.

Letztendlich geht trotzdem immer der gesamte Tag drauf. Von der Jeepney-Haltestelle zur Immigration sind es drei Kilometer, dann zur Mall sind es fast sechs Kilometer. Man kann dafür ein Taxi oder Tricycle nehmen, sich von Jeepney-Linie zu Jeepney-Linie durchhangeln oder man spaziert die Strecke, da hat man auch mehr von der Sonne und den Abgasen der Euro-1-Norm-Diesel der Jeepneys.

Der Schrittzähler unten kennt meine Wahl.
https://youtube.com/shorts/whP4tv8Zk_4?feature=share
Danke fürs Lesen.

This report was published via Actifit app (Android | iOS). Check out the original version here on actifit.io

Einkaufen