Hin und zurück, ich hatte keine Wahl
Nach dem Desaster gestern bin ich heute zum ersten Mal in Richtung Batangas City unterwegs. Natürlich nicht so weit, sondern nur bis ins nächste Dorf nach San Miguel. 7 Kilometer leicht bergauf hin und leider dieselbe Strecke wieder zurück, denn noch gibt es keine andere Straße. Die ist noch im Bau, quer durch die Berge.
In San Miguel hat man noch nicht begonnen, die Schneise für die Straße in die Berge zu baggern. Von der anderen Seite, von Banalo, kann man aber schon ein paar hundert Meter weit sehen, welche Arbeit das eigentlich ist. Hier rechnet man mit zwei Jahren, bis sie durchgängig befahrbar sein wird.
(Baubeginn in Banalo)
Dem Namen nach muss San Miguel ein lebenswertes Dorf sein, nennt sich das Bier doch auch so.
Die Strecke geht die Nationalstraße entlang und nur die Nationalstraße. Ich kenne sie nur aus der Perspektive Taxi, Van oder Jeepney. Das heißt für mich war die Straße immer laut, nervig, nach Diesel stinkend, unbequem und Zeitverschwendung.
Jetzt bin ich das erste Mal zu Fuß unterwegs. Ich würde es fast Idylle nennen, mit ab und zu Motorlärm. Aber die meiste Zeit hört man nur Vögel. So ändern sich Blickwinkel, wenn man eine andere Geschwindigkeit hat. Der Unterschied ist so extrem, dass er mir aufgefallen ist. Normalerweise bin ich ja in Gedanken sonstwo bei langweiligen Streckenabschnitten.
Das Dorf selbst besteht nur aus ein paar Häusern und Hütten, ringsum Berge und Hügel. Ein typisches Straßendorf, das jetzt von der vierspurigen Nationalstraße in zwei Hälften geteilt wurde. Eine Dorfhalle wird gerade gebaut, wie in jedem Dorf der Gemeinde.
Bauen selbst ist hier wie fast überall eine Herausforderung.
Ebenes Bauland ist knapp und entweder hoch oben, so dass man erst eine Straße bauen muss oder es ist Schwemmland, welches sich beim nächsten Taifun in eine Seenlandschaft verwandelt. Außerdem kommen noch Erdbeben und Erdrutsche dazu; die Berge sind bis auf wenige Ausnahmen geologisch nur Schotterhaufen mit Vulkanasche.
Deshalb baut man so, dass nichts zusammenfällt und im ganzen rutscht oder so leicht, dass es nicht weh tut, wenn es zusammenfällt.
Oder man packt soviel Stahl und Beton rein, dass die für 10 Häuser gereicht hätten.
Dafür hat der da oben unter seiner blauen Dachterrasse auch einen schönen Ausblick auf Regenwolkenhöhe.
Ein Bergdorf, 200 Meter hoch über dem Meeresspiegel und 7 Kilometer vom nächsten Strand entfernt, wo die Regenwolken so tief fliegen, dass man sie fast anfassen kann. Es gibt Schlimmeres als dort zu leben, aber ich wette, in ein paar Jahren wird der Durchgangsverkehr so heftig sein, dass man dort nicht mehr leben will.
The Mountains- Blick zum Ozean über Lobo
Also eigentlich kein schöner Ort, obwohl der Name doch so vertraut und gemütlich klingt. Aber die Leute sind freundlich und offen, so offen, dass sie keine Scheu haben, mit mir ein Gespräch zu beginnen. Vorausgesetzt, man ist es selbst und erinnert sich an die fast vergessene Regel, zu grüßen und dabei ein freundliches Gesicht zu machen, wenn man vorbeigeht. Dann ist auch Sprache kein Hindernis.
Ich wurde beim Durchlaufen des Örtchens dreimal gefragt, woher ich komme und von einer Frauengruppe (20-60) quer über die Straße gefragt, ob ich Single bin. Völlig normal hier in auf dem Land.
Es wird aber auch erwartet, dass man antwortet. Einsam ist hier nur der, der es sein will.
In Google Maps gibt es sogar zwei Sehenswürdigkeiten in San Miguel. Man sieht, man kann auch kleine Dinge als etwas Besonderes schätzen.
Als Strecke macht es keinen Spaß, zuviel Verkehr und hin und zurück ist sowieso langweiliger als ein Rundkurs. Außerdem fühle ich mich hier bei Liegestütze und Kniebeuge etwas zu exponiert. Aber ich habe keine Wahl zur Zeit, wetterbedingt.
Danke fürs Lesen.
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